KI

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Die Angst vor KI ist unbegründet aber vermutlich auch Folge eine Angst vor technologischem Fortschritt. KI wird viele Bereiche des Lebens massiv verändern und das ist nicht per se schlecht: Kunst, Arbeitswelt, Bildung, Konsumverhalten und vermutlich noch mehr.

Kunst

Was bedeutet KI für die Kunst? Was ist Kunst? Darüber streiten Philosophen seit, nunja, seit es Kunst gibt? Mit Blick auf die KI sollten man vielleicht erstmal die Frage klären, wie Kunst überhaupt entsteht? Jemand hat eine Idee und setzt diese um. Also ist Kunst das Produkt aus Kreativität und Talent. Jemand, der nur kreativ ist, dem es aber nicht gelingt, seine Ideen aufs Papier zu bringen - ist das ein Künstler?

Kann KI also Kunst erschaffen? Bisher ist es so, dass KI nicht von sich aus agiert. Sie reagiert auf einen “Prompt”, einen Auftrag. Die Idee stammt also nicht von der KI, sie stammt von der Person, die die KI bedient.

Die KI übernimmt aber den handwerklichen Teil. Sie spielt also der “Künstler:in” in die Hände, der die Fähigkeit fehlt, die Kreativität aufs Papier zu bringen. Ist es unfair, wenn jemand, der nicht zeichnen kann, plötzlich angesehene:r Maler:in wird? Ist Neid daran nicht eine Art Verteidigungshaltung? Ist es nicht schön, wenn wir allen Menschen die künstlerische Entfaltung ermöglichen? Was ist mit jemanden, der aus körperlichen Gründen nicht zeichen kann, aber zeichnen will?

Es gibt die Theorie, dass 10.000 Stunden Übung jede:n Laie*in zum Meister machen. Womöglich stimmt diese Regel, zumindest ergibt sie irgendwie Sinn. KI erlaubt uns, diese Regel zu brechen und Kunst “effizienter” zu erschaffen. Was soll daran falsch sein?

Das Erschaffen von Kunst ist für viele ein befriedigendes Ereignis. Maslow bezeichnet das als Selbstverwirklichung und das höchste Bedürfnis des Menschen (nicht zu verwechseln mit dem wichtigsten Bedürfnis, wie z.B. “Essen”).

Wenn wir den Unbegabten das Erschaffen von Kunst mithilfe von KI untersagen, weil sie “nicht talentiert” sind, tun wir das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit aus wirtschaftlichen Gründen. Und es ist nachvollziehbar, wenn jemand, der von seiner Kunst lebt, ein Problem mit “künstlicher Kunst” hat. Und doch ist es legitim, wenn wir KI nutzen, um Kunst zu schaffen.

Arbeitswelt

Was ist falsch daran, wenn die Arbeitswelt effizienter gestaltet wird? Wenn es uns gelingt, Aufgaben an den Computer zu deligieren und irgendwann all die monotonen, langweiligen und aufwendigen Prozesse zu automatisieren?

Nichts.

Das Ziel sollte nicht Vollbeschäftigung sein, sondern Nullbeschäftigung. Der Sinn unserer Existenz ist nicht, dass wir 40 Stunden in der Woche arbeiten und auf die Rente warten. Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Robotisierung sind die Zutaten für ein sinnerfülltest Leben. Sicherlich kann man die Änderung der heutigen Gesellschaft und den verbreiteten Wirtschaftssystem nicht einfach überstülpen. Aber wir sollten uns trotzdem mit den Alternativen und Möglichkeiten beschäftigen, die da am Horizont auftauchen. Wir sollten nicht an den alten Kreisläufen festhalten. Das Geld kann weiterhin der Treibstoff sein, der unsere Welt antreibt. Es kann weiterhin seine Funktion als Tauschmittel erfüllen. Im Moment fließt das Geld als Gehalt zu den Konsumenten, die damit die Nachfrage nach den Waren und Dienstleistungen bilden. Dort wird das Geld wiederum in Lohn umgewandelt. Dazwischen hängt irgendwie noch die Sparquote und der Staat, der an der einen Stelle Geld über Abgaben einnimmt und an der anderen Stelle über Transferzahlungen oder Subventionen in den Kreislauf hineinpumpt. Der Kreislauf ist eigentlich sehr simpel. Uns muss es nur gelingen, den Kreislauf zu modifizieren und z.B. über eine Automatisierungs-Abgabe den Fluss des Geen.ldes so zu lenken, dass der Mensch zwar weiterhin als Konsument agieren kann, gleichzeitig aber nicht mehr dazu gezwungen ist, 40 Stunden in der Woche an der Maschine zu stehen, dessen Endprodukt er am Ende konsumiert. Automatisierung, Roboterisierung und KI werden es ermöglichen.

Bildung

Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es geschrieben ist. Diese Weisheit wurde bisher eher abfällig eingesetzt, wenn man sich dem modernen Bildungssystem entziehen wollte. Aber dank der KI ist sie aktueller denn je.

Sicherlich birgt das blinde Vertrauen in die KI viele Gefahren. Nicht immer sind die Antworten der aktuellen Generation frei von Fehlern. Sie sind gerne subjektiv, unpräzise, veraltet oder schlicht falsch.

Diese Probleme müssen noch behoben werden, nichtsdestotrotz ist die Angst der lehrenden Gilde unbegründet. Es wird Zeit, dass das verkrustet Bildungsystem sich der Zukunft zuwendet und die Schüler:innen nicht mit Klassenarbeiten und stumpfen Lern-Marathons durch 12 Jahre Schule drückt.

Das sind alles nur die Folgen einer gewissen Faulheit, sich mit anderen Lehrkonzepten zu beschäftigen. In einer Leistungsgesellschaft ist es zielführender, die Menschen nach der Fähigkeit “Lernen” und “Gehorchen” zu beurteilen, anstatt sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, wie man individuelle Fähigkeiten fördern kann.

KI gibt uns die Werkzeuge in die Hand, die sicherlich noch geschliffen werden müssen, um auf die Bedürfnisse junger Menschen besser einzugehen. Lehrer*innen hätten die Freiheit, sich viel mehr ihrem echten pädagogischen Auftrag zu widmen, anstatt über Klassenarbeiten zu hocken und Fehler zu zählen.

Konsumverhalten

Ich will in einer Welt leben, in der ich das Produkt konsumieren kann, dass mir perfekt gefällt. In der Automobilindustrie gibt es schon seit Jahren den Trend, das Fahrzeug möglichst individuell zu gestalten. Das ist mit viel Aufwand verbunden, kann man doch nicht einfach die Fertigungsstrecke umstellen, um die Antenne mal eben auf der anderen Seite des Hecks anzubringen. Doch Automatisierung und Roboterisierung machen es möglich, dass man dem ideal angepassten Auto immer näher kommt.

Wie wäre es, wenn sich dieses Mantra durch alle Bereiche des Konsums zieht. Wenn KI mir einen Kino-Film erzeugt, der genau meinen Geschmack trifft. Oder den Geschmack meiner Freunde, damit wir zusammen einen Film schauen können. Wenn der Schoko-Riegel genau den Anteil an Schokolade hat, der mir gefällt. Die “Schoko-Riegel-Maschine” macht es möglich. Auf Knopfdruck.

Sicherlich gibt es auch hier Anlass zur Sorge: Ist zu viel Individualismus gut für unsere Gesellschaft? Koppeln wir uns ab, werden wir zu Einzelgängern?

Technologischer Fortschritt

Der technologische Fortschritt birgt viele Risiken und bringt gleichzeit so viele Möglichkeiten, das Leben der Menschen zu verbessern, ohne ökologische Ziele aus dem Blick verlieren zu müssen. Wichtig ist, dass wir über den Fortschritt reden, seine Folgen kennen. Wichtig ist, dass wir Risiken kennen und uns nicht von ihnen einschüchtern lassen, sondern gemeinsam Lösungen finden.

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