Behende zog ich mich an den nassen Schnüren, die mir die Wolken entgegen warfen, auf das Himmelsdach, um dort oben, fast etwas außer Atem, vorsichtigt durch den weichen Pflaum zu staken und mir ein bequemes Plätzchen zu suchen, von dem aus ich das hektische Treiben dort unten auf dem blau-grauen Planeten beobachten konnte, ohne zu bemerken, dass ein Frosch, ganz aus Holz, es sich neben mir bequem gemacht hatte und sich mit einer Pfote - wie nennt man die Hände eines Frosches eigentlich? - noch an ein Bündel der nassen Schnüre klammerte wärend er mir die andere Hand - Hände, man nennt sie einfach Hände! - zum Gruße entgegenstreckte, den ich nur mit einem kurzen Nicken quittierte, um dem Frosch dann, mich meiner guten Kinderstube besinnend, ein halbes Schokoplätzchen aus meinem gut gefüllten Proviant-Koffer, welchen ich auf meinen außergewöhnlichen Reisen mitzuführen pflegte, anzubieten.
Er lehnte dankend, um nicht nicht zu sagen trotzig, ab und wortlos, wie es sich für zwei fremde Reisende gehört, einigten wir uns darauf, ab jetzt wieder getrennte Wege zu gehen und den Abschied nicht doch noch mit erzwungenen Höflichkeitsfloskeln zu erschweren.

Der Regen hat mittlerweile nachgelassen, also entledige ich mich meines Froschkostümes. Ich werfe einen Lichthaken über die strammen Sonnenstrahlen und gleite zurück zur Erde. Auf dem Weg nach unten begegnen mir ein paar schwarze Schwäne, auf ihren Rücken schwere, mit Schlamm beladene Schüsseln. Schwungvoll schweben sie durch die staubigen Schichten der Atmosphäre. Einer von ihnen erinnert mich an meinen Schwager, ein schicker Schwabe und Schüler der hohen Kunst der Schreinerei, der seine saftigen Schenkel gerne in stumpfen Schuhen durch die schlackigen Schrebergärten schob, auf der Suche nach einer stickigen Scheune, um aus ihrem Holz einen schönen Schrein zu schnitzen, an dem er der schäbigen Scharlatenerie des Froschkönigs frönen könnte. Mir schwant nichts gutes. Ich überlege, ob ich die illustre Truppe vor dem unhöflichen Schorsch dort oben warnen sollte, wie ich später erfuhr, war das sein Name, der mir trotz meiner Großzügigkeit nur mit strafendem Schweigen begegnete.

Ich lasse davon ab und konzentriere mich auf meine Reise. Eine weise Entscheidung, lagen doch noch 1.000 Jahre vor mir.